Review: Die Seelenjägerin

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Draußen ist es kalt und dunkel... ideales Lese-Wetter! Hier kommt die nächste Review:



Celia Friedmann
Die Seelenjägerin

Die junge Kamala hat einen ehrgeizigen Wunsch: sie will ihr schreckliches Leben auf der Straße hinter sich lassen und ihre angeborene magische Begabung nutzen um eine reiche und mächtige Magisterin zu werden. Doch das
Erlernen und der Preis für Magie ist anders als sie es sich vorgestellt hat.
Auch Prinz Andovan hat einen Wunsch. Er leidet unter einer geheimnisvollen Krankheit, die kein Magister und keine Hexe heilen kann. Sie raubt ihm Tag für Tag seine Kraft, die Kraft die er braucht um zu reiten, jagen und zu tanzen. Doch er will nicht wie ein alter Mensch im Bett sterben. Mit Hilfe eines ausländischen Magisters verlässt er den Hof und macht sich auf die Suche nach der Frau, die laut einer Weissagung etwas mit seinem Schicksal zu tun hat.

Dieses Buch beschäftig sich mit Magie, woher die Magie kommt, welcher Preis für Magie bezahlt werden muss. Die Autorin beschreibt sehr genau das in jedem Mensch ein Seelenfeuer brennt, dass dem Körper die Kraft zum Leben gibt. Und jeder noch so kleine Zauber, verlingt ein bisschen Seelenfeuer, kostet Lebensenergie und dadurch wertvolle Minuten des Lebens. Die Hexen bezahlen ihre Zauber mit ihrem eigenen Leben und sterben daher jung. Die dunklen und mächtigen Magister haben einen anderen, geheimen Weg gefunden Magie zu benutzen und  trotzdem nahezu unsterblich zu sein. Sie rauben das Seelenfeuer von Fremden, Konjukten, denen sie nie begegnet
sind und denen das Schicksal ein kurzes Leben bescherrt. Magister sind alt, gefürchtet, haben Macht und Einfluss... und sind ausschließlich Männer. 
Kamala will die erste Frau in der Reihe der Magister sein. Ihr Leben und ihre Kindheit waren hart. Armut, Hunger und Prostitution haben an den Kräften des Mädchens gezerrt. In einer mittelalterlichen Welt musste sie sich oft behaupten. Doch sie will nie wieder Angst haben, im Gegenteil, sie will diejenige sein, vor der sich die Menschen fürchten. Sie strotz auf der einen Seite vor Trotz und hat eine unglaublich ausgeprägte Standhaftigkeit. In anderen Momenten ist sie scheu wie ein Reh, flieht und denkt nicht nach bevor sie handelt. Kamala ist nicht grausamm, sie sieht das was sie tut als eine Art von Gerechtigkeit an. Bis jetzt weiß ich immer noch nicht, ob die junge Frau mir sympathisch ist oder nicht.
Ihre Handlungen und Gefühle sind nachvollziehbar, authentisch und mutig... doch irgendetwas in mir würde diese Frau eher in die Schublade "gefährlich" stecken... das nächste Buch wird also definitiv interessant werden :D
Die Person, die mir in dieser Geschichte am besten gefallen hat ist Gwynofar. Sie ist die Frau des Großkönigs Danton, dem strengen Herrscher über einen großes Teil der Welt. Sie selbst stammt aus einer anderen Kultur, den Nordlanden und das Blut der Protektoren, die vor tausend Jahren die Welt aus den Krallen der Bestien gerettet haben, fließt in ihren Adern. Ihr Glaube ist anders als der des Königs, und obwohl ihr Gemahl selbst ihre Rituale nicht zu
schätzen weiß, geben sie ihr die Kraft die sie benötigt um an der Seite dieses äußerst launischen und manchmal etwas größenwahnsinnigen Monarchen zu stehen. Auch als sie ihren geliebten Sohn Andovan verliert und ein neuer, noch unheimlicherer Magister der Ratgeber des Königs wird bleibt sie stark und authentisch. Sie ist genau wie Kamala eine Kämpferin, nur das der Kampf, den sie kämpft, auf einer anderen Ebene spielt.

Das Buch ist, genau wie die Magister, die darin eine wichtige Rolle spielen, geheimnisvoll. Denn zeitweise weiß man nicht mehr, wer denn jetzt genau der Gute und wer der Böse (Magister) ist. Gibt es einen großen Plan, jemanden der
die Fäden zieht? Und welche Rolle spielt Kamala dabei?
Die Autorin hat die Geschichte gut aufgebaut, den zwischen den Reisen zu den verschiedenen Teilen in der Welt, kehrt die Handlung immer wieder zum Plast des König zurück... dorthin wo alles angefangen hat. Allerdings kam mir persönlich das Ende dann so schnell... ich will jetz nicht zu viel verraten deshalb beschreibe ich es mal so... Verwirrung, Showdown, Ende. Zwischen der Verwirrung und dem Showdown hätte ich mir noch ein wenig mehr Zeit gewünscht, ein paar Klärungen, Gedanken, auch emotional gesehen! Aber man kann nicht alles haben!

Insgesamt finde ich das Buch lesenswert! Das Thema ist gut gewählt und interessant gestaltet (die Magie unterscheidet sich außerdem von der in dem Büchern von Trudi Canavan, mit denen dieses hier unweigerlich verglichen wird), die Charaktere sind zum größten Teil authentisch und verbergen Geheimnisse, die mit ins nächste Buch genommen werden.  Deshalb:

10 von 15 magischen Sternen :D

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